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Verfärbtes Leder reinigen: 4 Tipps, um Verfärbungen loszuwerden

Verfärbtes Leder reinigen: 4 Tipps, um Verfärbungen loszuwerden

Ob im Auto oder in der Wohnung – Leder-Interieur wertet optisch vieles auf und ist ein zeitloser Klassiker, der bei einigen Menschen stets hoch im Kurs steht. Doch Materialien aus Leder, insbesondere solche, die täglich benutzt werden, neigen zu Gebrauchsspuren und verlieren so schnell an Schönheit.

Verfärbungen von Möbeln, aber auch von Lederstoff in Schuhen und anderen Bekleidungsstücken sind keine Seltenheit. Wir klären auf, warum Leder vergleichsweise schnell verfärbt, welche Hausmittel bei Flecken dieser Art helfen und wie Sie vorgehen sollten, um Verfärbungen gar nicht erst entstehen zu lassen.

1. Daher kommen Verfärbungen auf Leder

Neues Leder scheint empfindlicher zu sein
Vergleicht man Ledermaterialien heute mit solchen, die vor 15 Jahren hergestellt wurden, wird deutlich, dass das ältere Leder deutlich weniger zu Verfärbungen neigt. Es wird vermutet, dass die heutzutage verwendeten Produkte auf Wasserbasis, die zur Färbung von Leder eingesetzt werden, und der Trend zu matten Oberflächen die Empfindlichkeit noch einmal verstärkt haben.

Insbesondere helles Leder ist häufig von Verfärbungen betroffen. Die Verursacher können vielfältig sein, sehr oft handelt es sich aber um Jeanshosen, Jacken und andere Kleidungsstücke, die mit dem Stoff in Berührung kommen. Aber auch zu viel Sonne oder die falsche Reinigungsart, beispielsweise der Einsatz von zu viel Wasser, kann für Lederschäden sorgen.

Kommen verarbeitete Stoffe der Kleidung mit Lederoberflächen in Kontakt, kommt es zu einer chemischen Verbindung mit der Lederfarbe. Die Farbstoffe aus den Klamotten ziehen in die Oberfläche des Leders ein und sind kaum mit herkömmlichen Reinigungsmitteln wieder zu entfernen. Meist hinterlassen sie bläulich bis grüne Rückstände auf dem Material.

Neben Ledersofas und Ledersitzen sind auch Ledertaschen und weitere Accessoires von solchen Verfärbungen betroffen. Die ständige Reibung zwischen Lederoberfläche und Kleidungstextilien lässt Farbstoffe so tief und hartnäckig einziehen, dass es einer Tätowierung gleicht und eine normaler Reinigungsvorgang keine Wirkung mehr zeigen wird.

Hinweis: Für verfärbtes weißes Leder, wie es oft bei Sneakers zu sehen ist, gelten nochmal gesonderte Pflegebedingungen. Um die Turnschuhe wieder in ihren strahlenden Ursprungszustand zurück zu versetzen, ohne sie zu beschädigen, finden Sie bei DefShop nützliche Tipps und Tricks zur Reinigung.

2. 4 Hausmittel, die bei verfärbtem Leder helfen können

Für so gut wie jede Art der Verunreinigung gibt es ein Hausmittel, das wahre Wunder bewirken kann, wenn herkömmliche Reiniger nicht mehr effektiv sind. Wir stellen Ihnen vier Reinigungsmöglichkeiten vor, die verfärbtes Leder wieder in den Ursprungszustand zurücksetzen können, wenn es von Jeans oder anderen Textilien Spuren trägt.

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2.1. Schmutzradierer für verfärbtes weißes Leder

frau reinigt handtasche mit schwamm

Auch farbiges Leder kann mit Schmutzradierern von Verfärbungen befreit werden – testen Sie dies aber zunächst an unauffälliger Stelle.

Handelt es sich bei dem verfärbten Stoff um helles Leder, so können Sie versuchen, Flecken und Verfärbungen mit einem Schmutzradierer zu entfernen. Dies sollte aber zunächst immer an einer unauffälligen Stelle getestet werden. Der offenporige Schwamm kann beim Reiben möglicherweise die Farbpartikel aus der Lederoberfläche aufnehmen und so wahre Wunder bewirken.

Feuchten Sie den Schmutzradierer zur Beseitigung von Verfärbungen an, wringen Sie ihn gut aus und reiben Sie damit vorsichtig über die betroffenen Stellen. Anschließend sollte mit einem trockenen Tuch nachgewischt werden. Bei sehr dunklem Leder raten wir von der Verwendung von Schmutzradierern ab, da Sie auch die Lederfarbe abtragen können und so für helle Flecken auf dem Stoff sorgen können.

2.2. Mit Kernseife Glattleder behandeln

Insofern es sich nicht um Wildleder handelt, kann verfärbtes Leder auch mit Wasser und Kernseife gerettet werden. Die Kernseife wird dafür leicht aufgeschäumt auf betroffene Stellen aufgetragen. Gehen Sie idealerweise in Etappen vor und tragen Sie nicht zu viel Seife auf. Um die Seife abzuwischen, sollte außerdem destilliertes Wasser verwendet werden – bei Leitungswasser besteht die Gefahr, dass weitere Flecken durch den enthaltenen Kalk entstehen.

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Nach diesem Vorgang benötigt das Glattleder eine Extra Portion Pflege, da die Seife das Material ansonsten austrocknen könnte. Tragen Sie einfach etwas Pflegemilch oder spezielles Lederfett auf und lassen Sie es gut einwirken.

2.3. Feinwaschmittel hilft bei Flecken und Abfärbungen

mann reinigt beigen autositz mit bürste

Reiniger sollten immer mit Vorsicht angewendet werden, um Materialabtragungen zu verhindern.

Ein herkömmliches Feinwaschmittel kann ebenfalls zur Beseitigung von Verfärbungen im Auto, der Wohnung oder auf Kleidungsstücken zum Einsatz kommen. Dafür wird das Waschmittel in warmem Wasser aufgelöst und ein weiches Baumwolltuch in der Lösung getränkt.

Wringen Sie das Tuch sorgfältig aus, bevor es mit den Lederoberflächen in Berührung kommt. Reiben Sie dann vorsichtig, ohne viel Druck, über die verfärbten Stellen und trocknen Sie diese anschließend mit einem trockenen Tuch.

2.4. Spezialmittel mit Vorsicht anwenden

Wenn die Hausmittel nicht helfen, müssen Spezialreiniger her. Glücklicherweise gibt es für die verschiedenen Lederarten und Sorten auf dem Markt vielfache Angebote, mit denen verfärbtes Leder gereinigt werden kann.

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Als besonders erfolgsversprechend haben sich Lösungsmittelreiniger erwiesen, die Farbstoffe aus dem Lederstoff entfernen können.

Doch auch hierbei ist Vorsicht geboten: die starken Reinigungsmittel können auch die Farbbeschichtung des Leders lösen. Testen Sie auch Spezialmittel vorab an einer unauffälligen Stelle, dosieren Sie sie sparsam und gehen Sie behutsam beim Reinigen vor.

Kommt es trotz aller Vorsicht zu Farbabtragungen des Ledermaterials, müssen diese Bereiche mit spezieller Lederfarbe passend nachgetönt werden. Dies sollte im Zweifelsfall aber von einem Profi durchgeführt werden, um weitere Beschädigungen oder Verunreinigungen zu verhindern.

Tipp: Um den richtigen Farbton der Ledertönung zu finden, können Sie ggf. den Hersteller des Möbel- oder Kleidungstücks kontaktieren, der Ihnen den exakten Farbcode angeben kann. So können Sie sichergehen, dass die richtige Farbe ausgewählt wird.

3. Kunstleder schonend von Verfärbungen befreien

Kunstleder kommt tierischem Echtleder optisch heutzutage immer näher. Meist handelt es sich um rein synthetisches Material, das allerdings ganz andere Pflegeeigenschaften als echtes Leder hat. Bei kleineren Flecken und Verfärbungen kann ein solcher Stoff mit feuchten Tüchern bearbeitet werden. Anschließend wird mit einem Babytuch über die gesamte Oberfläche gewischt, um das Kunstleder mit Feuchtigkeit zu versorgen und zu pflegen.

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Für Flecken auf Kunstleder stellen wir Ihnen kurz und übersichtlich verschiedene Reinigungsoptionen vor:

Reinigungsmittel Vorgehensweise
Babyfeuchtücher
  • über die gesamte Kunstlederfläche reiben und einwirken lassen
Feinwaschmittel
  • ähnlich wie bei Echtleder in warmem Wasser auflösen und mit einem Baumwolltuch verunreinigte Stellen behandeln
Gallseife
  • Seife direkt auf Verfärbungen geben und Reste mit einem feuchten Lappen entfernen, anschließend trocken wischen
Acetonhaltiger Nagellackentferner
  • nur bei verfärbtem weißen Kunstleder: auf Wattebausch oder Tuch geben und Flecken damit abtupfen

Bei größeren Verfärbungen hat sich ebenfalls Feinwaschmittel als zuverlässiger Reiniger bewiesen. Beim Einreiben sollte immer in Faserrichtung vorgegangen und nicht zu kräftig aufgedrückt werden. Generell gilt, dass starke Spezialreiniger dem Kunstleder meist mehr Schaden als Nutzen zufügen, weswegen hier mit besonderer Vorsicht vorgegangen werden muss.

Insbesondere bei aggressiven Reinigungsmitteln sollte jede Option auch bei Kunstleder zunächst an einer versteckten Stelle getestet werden, damit die Farbbeschichtung und die Oberflächen keine sichtbaren Schäden davon tragen.

4. Mit der richtigen Pflege können Sie Leder vor Verfärbungen schützen

ledersofa wird mit lappen gepflegt

Mit einer hochwertigen Versiegelung schützen Sie Ledersofa und Co. vor Verfärbungen.

Bei ganz neuem Leder oder direkt nach einer gründlichen Reinigung sollte das Material unbedingt versiegelt werden, um es vor Schmutzablagerungen und erneuten Verfärbungen zu schützen. Dabei ist eine lange Einwirkzeit essenziell. Tragen Sie die Versiegelung mit einem Tuch oberflächlich auf das Leder auf und lassen Sie es mindestens 12 Stunden trocknen. Dieser Vorgang wird idealerweise alle drei bis vier Monate wiederholt, um den Schutz des Leders aufrecht zu erhalten.

Für Objekte mit Glattleder-Oberflächen empfiehlt es sich, das Material außerdem regelmäßig mit Lederfett einzureiben. Alternativ können Sie als Hausmittel auch eine unparfümierte Bodylotion benutzen. Die Lederpflege sollte anschließend 24 Stunden unberührt einwirken. Das schützt nicht nur vor Verfärbungen, sondern beugt auch Rissen und Materialabtragungen vor, die beispielsweise durch Hitze oder Sonneneinstrahlung entstehen können.

Bei Rau- bzw. Wildleder sollten Sie auf eine spezielle, fettfreie Lederpflege setzen. Nachdem diese aufgetragen wurde und ca. 12 bis 24 Stunden einwirken konnte, sollte das Rauleder anschließend mit einer Nubuk-Bürste aufgeraut werden. Wichtig ist bei allen Mitteln, die mit Rauleder in Berührung kommen, dass sie keinerleit Fette, Öle oder Wachse enthalten dürfen.

Bevor Sie die Lederarten versiegeln, müssen sie aber unbedingt von jeglichem Staub und Schmutz befreit werden. Insgesamt ist eine regelmäßige Reinigung, Pflege und das schnelle Handeln bei ersten Flecken und Verfärbungen die beste Vorbeugung gegen Verunreinigungen durch Jeans und Co.


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