Pseudogetreide: Was zählt dazu?
Wie der Name erahnen lässt, handelt es sich beim Pseudogetreide um getreideähnliche Lebensmittel. Das Besondere an Pseudogetreide ist die Tatsache, dass es glutenfrei ist und somit eine perfekte Nahrungsalternative für Personen mit Glutenunverträglichkeit bzw. Zöliakie darstellt. In unseren Ratgeber verraten wir Ihnen, welche Pseudogetrede-Sorten es gibt wie Sie damit kochen und backen können.
Inhaltsverzeichnis
1. Pseudogetreide ist in Deutschland noch eher unbekannt
Die bekanntesten Pseudogetreidearten sind Quinoa, Buchweizen und Amaranth. Pseudogetreide sind gesund und mineralstoffreich, gut verträglich und vielseitig verwendbar. Als Eiweißquelle sind sie auch aus der veganen und vegatarischen Ernährung nicht wegzudenken.
» Mehr InformationenHerkömmliches Getreide wie Roggen, Dinkel oder Weizen stammt aus der Familie der Süßgräser. Buchweizen ist ein Knöterichgewächs, während Amaranth und Quinoa den Fuchsschwanzgewächsen angehören. Der Samen des Pseudogetreides kann ähnlich dem herkömmlichen Getreide zu Grütze, Korn oder Mehl verarbeitet werden. Außerdem können die drei bekanntesten Vertreter der Pseudogetreidearten auch zu Malz verarbeitet werden.
Der Anbau für Pseudogetreide stellt in Deutschland eher eine Nische dar. Amaranth stammt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika und ist deshalb auch kälteempfindlich. Auch Quinoa stammt aus Südamerika, ist allerdings begrenzt frosttolerant. Beim Quinoaanbau sollte man den Gehalt an Saponinen (Bitterstoffen) beachten. Um diese zu reduzieren, müssen die Körner mit Wasser gewaschen oder poliert werden.
Buchweizen hingegen wird in Deutschland schon seit dem 13. Jahrhundert angebaut. Er stellt keine Ansprüche an den Boden und gedeiht auch auf sandigen und moorigen Böden. Er weist eine relativ hohe Säurefestigkeit auf und ist eine beliebte Nahrungsquelle für Bienen.
Aufgrund der bisher noch relativ geringen Nachfrage wird diese größtenteils durch Importe aus Osteuropa und Südamerika gedeckt.
2. Glutenfrei backen mit Pseudogetreide
Das Backen mit Pseudogetreide unterscheidet sich von den herkömmlichen Methoden, da den Körnern das Klebereiweiß (Gluten) fehlt. Das Gluten, welches bei Patienten mit Zöliakie Symptome wie Durchfälle, Bauchbeschwerden und Blähungen auslöst, gibt dem Teig Halt und Flexibilität. Es bildet Luftblasen im Teig und sorgt so dafür, dass das Gebäck luftig und knusprig wird.
» Mehr InformationenTrotzdem können Sie auch mit Pseudogetreide wohlschmeckendes Brot backen, denn Ersatz für Gluten stehen verschiedene andere Bindemittel zur Verfügung:
- Guarkernmehl
- Johannisbrotkernmehl
- Flohsamenschalen
- Chiasamen
- Leinsamen
- Agar-Agar
Die Faustregel lautet: Pro 100 g glutenfreiem Mehl wird 1 g Bindemittel benötigt.
Wenn Sie ein Mehl ohne Gluten verwenden (dafür eignet sich übrigens auch Maismehl), beachten Sie, dass dieses mehr Wasser aufnimmt, als Sie es von herkömmlichem Mehl gewohnt sind.
Um ein gutes Ergebnis zu erzielen, sollten Sie sich deshalb genau an die Rezepte halten. Trocken- und Frischhefe können zum glutenfrei Backen problemlos verwendet werden. Bei Glutenunverträglichkeit sollten Milch und Michprodukte durch die lactosefreien Alternativen ersetzt werden. Ein besonders leckeres Backergebnis können Sie erzielen, indem Sie verschiedene glutenfreie Mehlsorten kombinieren, zum Beispiel Buchweizen, Kartoffeln und Reis.
3. Kochen mit Pseudogetreide
Wenn eine Glutenunverträglichkeit bzw. Zöliakie diagnostiziert wird, stellt diese in den meisten Fällen die Ernährungsgewohnheiten komplett auf den Kopf. Nudeln und Brot stehen immerhin in fast jeder Küche fix auf dem Speisenplan. Nun stellt sich die Frage, was dürfen Sie kochen und essen, um gesund zu bleiben?
» Mehr InformationenDie einzige Alternative für Allergiker hieß lange Maismehl. Diese Brote waren jedoch trocken, krümelig und nährstoffarm. Inzwischen hat Pseudogetreide seinen Weg vom Reformhaus auch in den Supermarkt gefunden und wird in verschiedensten Formen angeboten. Dadurch lassen sich auch außergewöhnliche Gerichte bedenkenlos mit Pseudogetreite kreieren, wie beispielsweise pikante Buchweizenpfannkuchen.
Aus Buchweizenkörnern kann sogar ein heilsamer Tee für Arteriosklerose und Venenschwäche hergestellt werden, indem Sie einfach einen Esslöffel ungeschälte Buchweizensamen mit 200 ml Wasser zum Kochen bringen. Zehn Minuten lang sollten die Samen gekocht, dann abgeseiht werden. Die abgeseihten Körner können als Suppeneinlage oder Beilage zu Fleisch weiterverwendet werden.
4. Liste der wichtigsten Pseudogetreidesorten im Detail
In unserer Liste finden Sie interessante Details zu den bekanntesten Vertretern des Pseudogetreides:
» Mehr InformationenPseudogetreideart | Beschreibung |
---|---|
Amaranth |
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Quinoa |
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Buchweizen |
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Weitere bekannte und beliebte Pseudogetreide sind Hirse, Teff und Canihua.
5. Abnehmen mit Pseudogetreide
Eine Möglichkeit um abzunehmen bzw. die Ernährung umzustellen, ist das Minimieren der Kohlenhydrate, auch low carb genannt. In der Praxis bedeutet das primär den Verzicht auf Lebensmittel, die Weißmehlprodukte und Zucker enthalten. Da auch diverses Obst und Gemüse einen hohen Kohlenhydratanteil haben, wird bei einer strengen low carb-Diät oft auch darauf verzichtet. Da dies vor allem längerfristig ungesund ist, stellt der Buchweizen eine tolle, nährstoffreiche Alternative dar. Die Anzahl der Kalorien von ungekochtem Buchweizen ist mit 350 Kalorien pro 100 Gramm vergleichbar mit jener von Reis, weshalb das Abnehmen mit Pseudogetreide sehr effektiv sein kann.
.6. FAQ zum Thema Pseudogetreide
Welches Pseudogetreide eignet sich zur Hundeernährung?
Beim Barfen wird gerne auf Pseudogetreide zurückgegriffen, da Gluten auch bei Hunden Unverträglichkeiten mit Verdauungsbeschwerden hervorrufen kann. Dinkel, Hafer und Reis sind am besten geeignet, auch als Flocken, die gut eingeweicht werden müssen. Dennoch sollte Fleisch bzw. Fisch das Hauptnahrungsmittel Ihres Hundes darstellen.
Was ist Teff?
Teff ist als das kleinste Getreide der Welt oder als Zwerghirse bekannt. Er ist besonders reich an Vitaminen und Mineralstoffen, und wird hauptsächlich zur Herstellung von Mehl verwendet.
Was ist Canihua?
Canihua begeistert manche, weil der Geschmack an Schokolade erinnert. Aus den gerösteten und gemahlenen Samen werden vor allem Getränke und Breie hergestellt. Canihua stammt aus Peru und ist in Deutschland bislang eher schwer erhältlich. Auch wenn der Geschmack schokoladig ist, so enthält Canihua um 2/3 weniger Fett als die Schokolade. Und davon entfallen 40 % auf die ausgesprochen gesunde Linolsäure.
7. Empfehlung der Redaktion: Kochbücher für die glutenfreie Küche
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