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Pflanzen im Glas: Anleitung für Ihr eigenes ewiges Terrarium

Pflanzen im Glas: Anleitung für Ihr eigenes ewiges Terrarium

Welche Möglichkeiten gibt es, Pflanzen im Glas zu arrangieren?

Im Wesentlichen gibt es zwei grundlegend verschiedene Herangehensweisen. Zum einen können Sie Pflanzen in einem offenes Glas dekorativ anrichten. Auf der anderen Seite besteht jedoch auch die Möglichkeit, ein eigenes kleines Ökosystem zu erschaffen, welches in sich geschlossen ist.


Warum muss ich ein ewiges Terrarium nicht wässern?

Das autarke Ökosystem versorgt sich durch die Pflanzen selbst. Im Prinzip können Sie sich dies vorstellen wie das Leben auf unserer Erde.


Ist es einfach, ein geschlossenes Ökosystem zu erschaffen?

Es ist ein wenig Fingerspitzengefühl gefragt. Dennoch lohnt sich der Aufwand, sofern Sie in Zukunft komplett auf die Pflege verzichten können.


Pflanzen im Glas sind ein echter Trend. In immer mehr Wohnungen und Häusern entstehen kleine Miniaturgärten, die klassische Dekoartikel ersetzen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie ein ewiges Terrarium bauen können und inwieweit es tatsächlich möglich ist, ein geschlossenes Ökosystem selbst anzulegen.

1. Es gibt sehr viele Varianten, Pflanzen im Glas zu arrangieren

Je nach Ihren individuellen Vorlieben und der gewünschten Größe können Sie Pflanzen im Glas sehr unterschiedlich dekorieren.
Der anfängliche sowie der spätere Aufwand unterscheiden sich dabei ebenfalls beträchtlich.
Sukkulenten und Kakteen sind beispielsweise eher anspruchslos und benötigen nur wenig Wasser, sodass Sie sie nur ab und an einmal wässern müssen.

Sie können einen Flaschengarten jedoch auch als ewiges Terrarium anlegen, welches ein eigenes geschlossenes Ökosystem bildet. Dabei ist der anfängliche Aufwand zwar ein wenig höher, das Ergebnis kann sich jedoch sehen lassen, da Sie sich im Anschluss nahezu um nichts mehr kümmern müssen.

Tipp: Bei einem ersten Testlauf lohnt es sich, ein wenig bei der Materialauswahl zu sparen. Sind Sie jedoch sicher, dass das Ergebnis gelingt, nutzen Sie ein schönes, dekoratives Glasgefäß, sodass Ihre Pflanzen im Glas gut zur Geltung kommen.

2. Diese Materialien benötigen Sie für einen DIY-Flaschengarten

dekorativ aussehende pflanzen im glas

Überlegen Sie sich gut, wie das Ergebnis in etwa aussehen soll.

Wenn Sie Ihren Mini-Garten anlegen möchten, überlegen Sie sich zunächst, ob Sie auf die eher klassische Variante mit Sukkulenten und Kakteen setzen oder sich ein geschlossenes Ökosystem basteln möchten.

2.1. Der Mini-Kakteengarten

Für die eher simple Variante (mit Sukkulenten), die oben offen ist, benötigen Sie folgende Utensilien:

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  • ein schönes Glasgefäß in ausreichender Größe
  • Kies je nach Geschmack in unterschiedlicher Färbung (am besten grob und fein)
  • passendes Substrat (Kakteenerde, die Sie wahlweise mit ein wenig Sand mischen können)
  • kleine Sukkulenten und Kakteen, die Ihr Arrangement perfekt machen

2.2. Der sich selbst versorgende Flaschengarten

Wenn Sie einen Minigarten für ein ewiges Terrarium anlegen möchten, ist der Aufwand ein wenig größer, sodass Ihre Einkaufsliste entsprechend wächst:

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verschiedene glaeser mit pflanzen

Mit den passenden Utensilien erschaffen Sie Ihr eigenes kleines Ökosystem.

  • ein großes Glasgefäß, welches luftdicht verschließbar ist (dieses sollte ein Fassungsvermögen von mindestens zwei Litern haben)
  • Kieselsteine in verschiedenen Größen (als Basis und um Staunässe im Inneren des Gefäßes zu vermeiden)
  • Erde (passend zu den jeweils verwendeten Zimmerpflanzen)
  • weitere Gestaltungselemente nach Wunsch (kleine Äste, einige größere Steine oder auch ein Stück getrocknete Rinde)
  • Hilfsmittel zum Befüllen des Glases (eine langer Stab, eine Zange sowie ein Trichter erleichtern Ihnen das Bepflanzen und Dekorieren bei besonders hohen oder schlecht zugänglichen Gefäßen)
  • eine Sprühflasche (zum Bewässern)
  • etwas Aktivkohle (um zu gewährleisten, dass weder Bakterien noch Schimmel entstehen)

Als Pflanzen für das eigene kleine Terrarium eignen sich vor allem Moose, Farne sowie andere Wildpflanzen, die ein eher feuchtes Klima bevorzugen. Je nach Wunsch können Sie verschiedene Pflanzen kaufen oder aber direkt im Wald selbst ausgraben.
Achten Sie dabei jedoch vor allem darauf, dass die Wurzeln möglichst unbeschädigt bleiben und Sie die Erde nicht entfernen, da diese einen wichtigen Teil des neuen Ökosystem bildet.

Achtung: Wichtig ist, dass die jeweiligen Gestaltungselemente, mit denen Sie Ihre Pflanzen im Glas dekorieren möchten, trocken sind und so kein Schimmel im Biotop entstehen kann.

Selbstverständlich steht es Ihnen frei, Ihren Flaschengarten auch ein wenig origineller zu gestalten, indem Sie Modellfiguren integrieren. Auf diese Weise sieht es beispielweise so aus, als würden sich kleine Menschen um den Garten kümmern oder als würden dort ein paar wilde Tiere leben.

2.3. Diese Pflanzen eignen sich für ein Leben im Glas

Wie im vorigen Abschnitt bereits angedeutet, können Sie vor allem Moose und Farne verwenden. Wichtig ist dabei vor allem, dass diese nicht allzu groß werden, um auch auf lange Sicht genügend Platz in dem jeweiligen Behältnis zu haben.

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Möchten Sie die jeweiligen Pflanzen kaufen, so bieten sich folgende an:

  • Shapgnum Moos: Diese Moosart eignet sich exzellent, da sie der Schimmelbildung entgegenwirkt.
  • Javamoos: Das Moos ist sehr feingliedrig und bietet sich daher besonders gut bei sehr kleinen Gefäßen, wie beispielsweise in einer Glühbirne, an.
  • Farn: Typischerweise kommen der Frauenhaarfarn, der Javafarn sowie der Knopffarn zum Einsatz.
  • Fleischfressende Pflanzen: Viele der Pflanzen, wie beispielsweise die Venusfliegenfalle, fühlen sich im feuchten Klima sehr wohl.

Probleme bereiten vor allem Pflanzen, die Blüten ausbilden. Dennoch ist es grundsätzlich möglich, auch eine Orchidee im Glas zu versorgen.
Die Blüten beeinträchtigen jedoch das Gleichgewicht in dem empfindlichen Ökosystem, sodass Sie diese nach dem Verblühen von Hand entfernen müssen.

3. Einen Kakteengarten bepflanzen – in wenigen Schritten ist es geschafft

kakteen und sukkulenten in einem offenen glas

Kakteen und andere Sukkulenten sind sehr pflegeleicht.

Wenn Sie einen kleinen Flaschengarten mit Kakteen und Sukkulenten selber machen, so streuen Sie zunächst eine Schicht aus Kieselsteinen auf den Boden. Auf diese Weise verhindern Sie Staunässe.

Als nächstes folgt das passende Substrat aus Kakteenerde und ein wenig Sand. Arrangieren die Kakteen ganz nach Ihrem Geschmack, drücken Sie diese in der Erde fest und dekorieren Sie die Oberfläche mit ein paar Steinen.

An einem eher warmen Standort gedeiht der Mini-Kakteengarten hervorragend. Für den kleinen Garten können Sie Aloe Vera, einen kleinen Schwiegermutterstuhl oder auch Lebende Steine verwenden.

Für die Pflege ist es ausreichend, wenn Sie die Oberfläche alle paar Wochen vorsichtig wässern. Im Zweifel gilt die Devise, eher weniger Wasser zu geben, da Kakteen und Sukkulenten exzellent Wasser speichern, jedoch nur schlecht mit Staunässe umgehen können.

4. Pflanzen im Glas – mit dieser Anleitung gelingt das autarke Ökosystem

Gut zu wissen
Dass ein ewiges Terrarium tatsächlich funktioniert, zeigt das einzigartige Experiment des Briten David Latimer, der seinen Flaschengarten lediglich einmal in 53 Jahren gewässert hat. Mehr zu dem Sensationsgarten erfahren Sie an dieser Stelle.

Das Wichtigste bei den nächsten Schritten ist die Hygiene. Gelangen Schimmelsporen oder andere negativ wirkende Bakterien in das später geschlossene Glas, so können die Pflanzen dort nicht gedeihen. Versuchen Sie daher, besonders sorgsam zu arbeiten und Verunreinigungen zu vermeiden.

Spülen Sie das Glas zunächst sorgfältig. Dies gilt insbesondere, wenn Sie alte Marmeladen- oder Gurkengläser verwenden. Doch auch bei einem Bonbonglas mit großer Öffnung oder einer eigens für diesen Zweck geschaffenen Glasglocke darf dieser Schritt nicht fehlen.

Zuerst geben Sie eine etwa 2 cm dicke Schicht Kies in das Glas. Diese verhindert das Entstehen von Staunässe. Alternativ eignen sich auch einige Tonscherben, die dem Glas einen etwas anderen Look verleihen.
Darüber streuen Sie etwas Aktivkohle. Ein bis zwei Esslöffel genügen bei einem etwa 2 Liter großen Gefäß.
Auf diese Weise verringert sich die Gefahr, dass Schimmel entsteht.

pflanzen in einem geschlossenen glasgefaess

Gehen Sie behutsam vor.

Nun folgt eine Erdschicht, die am besten aus der Erde besteht, in der die jeweiligen Pflanzen gewachsen sind. Befinden sich noch Lebewesen im selbst ausgegrabenen Waldboden, so bereichern diese in aller Regel das kleine Ökosystem.

Die Dicke der Erdschicht hängt stark von den jeweiligen Pflanzen ab, kann jedoch ca. 4 bis 5 cm betragen, um die Pflanzen nun gut darin einpflanzen zu können. Befeuchten Sie die Erde anschließend mit einer Sprühflasche und beginnen Sie mit dem Einpflanzen.
Achten Sie an dieser Stelle darauf, die Wurzeln nicht zu beschädigen, die Pflanzen jedoch gleichzeitig möglichst fest anzudrücken.
Dieser Schritt erfordert bei einer kleinen Öffnung des Glases viel Fingerspitzengefühl.

Fügen Sie nun die Dekoelemente hinzu und besprühen Sie Pflanzen noch einmal ein wenig mit Wasser.

Nun wischen Sie das Glas innen vorsichtig trocken, sodass Sie einen ungestörten Blick auf das ewige Terrarium genießen können und verschließen Sie das Glasgefäß.

Besonders am Anfang kann es vorkommen, dass Sie einmal nachwässern müssen. Tun Sie dies jedoch vorsichtig, da zu viel Feuchtigkeit das Ökosystem auch negativ beeinflussen kann.

Mit etwas Glück haben Sie nun mehrere Jahre etwas von Ihren selbst gebastelten Terrarium, welches sich natürlich auch als dekoratives Geschenk für Ihre Liebsten anbietet.

Wie Sie Pflanzen im Glas so arrangieren, sodass Sie diese kaum oder sogar gar nicht mehr pflegen müssen, sehen Sie auch noch einmal in diesem kurzen YouTube-Video:

Tipp: Am besten eignet sich ein Standort im Halbschatten. Besonders im Sommer führt direkte Sonneneinstrahlung dazu, dass es sich innerhalb des Gefäßes zu stark aufheizen kann.

5. Weiterführende Literatur zum Thema




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