Ersatz für Hefe: 5 mögliche Alternativen
Die wesentliche Eigenschaft von Hefe besteht darin, dass der Teig aufgeht und so beim Backen locker wird. Dieses Ziel lässt sich jedoch auch mit anderen Mitteln erreichen.
Grundsätzlich bietet sich das Ausweichen auf Sauerteig an, wenn Sie Brot backen möchten. Bei Hefegebäck hingegen können Sie auch zu Backpulver greifen.
Den typischen Hefegeschmack werden Sie lediglich bei Hefe-Wasser erreichen. Ansonsten müssen Sie auf kleinere Veränderungen gefasst sein.
Hefe fällt meist nicht allzu sehr auf. Fehlt sie jedoch, macht sich dies beim Backen deutlich bemerkbar.
Ist jedoch einmal keine Hefe zu finden, können Sie zu Alternativen greifen. In unserem Artikel stellen wir Ihnen verschiedene Ideen vor, die Ihnen als Hefe-Ersatz in der Küche dienen können.
Inhaltsverzeichnis
1. Hefe – das steckt in dem unscheinbaren Päckchen
Im Supermarktregal finden Sie Hefe sowohl in frischer als auch in getrockneter Form. Konkret handelt es sich bei Hefe um Pilze, die sich schnell vermehren und daher als Backtriebmittel zum Einsatz kommen.
» Mehr InformationenHefe sorgt also dafür, dass Brot, Pizza und Co. schön aufgehen und herrlich fluffig werden.
Im Prinzip unterscheiden sich die beiden Formen kaum voneinander. Während frische Hefe aus Hefekulturen und Wasser besteht, wird das Wasser bei der Trockenhefe komplett entzogen, was sie deutlich länger haltbar macht.
Frische Hefe sollten Sie am besten in etwas lauwarmem Wasser verrühren, bevor Sie sie zum Teig hinzugeben. Trockenhefe können Sie hingegen direkt in den Teig einrühren.
Während frische Hefe etwa 2 bis 3 Wochen haltbar ist, hält ein Päckchen Trockenhefe problemlos mehrere Monate und muss nicht gekühlt aufbewahrt werden.
2. Hefe-Ersatz – diese Alternativen gibt es
Besteht eine Unverträglichkeit gegen Hefe oder findet sich kein Hefepäckchen mehr im Schrank, so geht die Suche nach Hefe-Ersatz los.
Zum Glück gibt es zahlreiche Möglichkeiten, mit denen Sie Hefe ersetzen können. Diese stellen wir Ihnen in den nächsten Abschnitten kurz vor.
Tipp: Hefe ist glutenfrei. Dies gilt sowohl für Produkte auf Melasse- als auch für Hefen auf Getreidebasis. Möchten Sie auf Nummer sicher gehen, so setzen Sie jedoch auf Hefen auf Melassebasis, da bei diesen nicht nur das Endprodukt als glutenfrei deklariert werden darf.
2.1. Backpulver – ein simpler Hefe-Ersatz
Wenn Sie Hefe ersetzen möchten, so geht es in aller Regel weniger um den Geschmack. Vielmehr liegt das Ziel darin, dass der Teig aufgeht.
Muss es also schnell gehen, so verwenden Sie Backpulver. Zum Glück ist die Umrechnung des Verhältnisses sehr einfach. Anstelle eines Päckchens Trockenhefe bzw. eines halben Würfels frischer Hefe verwenden Sie ein Päckchen Backpulver.
Der Geschmack leidet allerdings, wenn Sie sich an den typischen Geschmack von Broten mit frischer Hefe gewöhnt haben.
Bei Hefeteilchen dürfte dies weniger auffallen, da die benötige Menge an Backpulver vergleichsweise gering ist.
Tipp: Verwenden Sie nicht mehr als ein Päckchen Backpulver für 500 g Mehl, da der Geschmack beim Backen ansonsten störend wird.
2.2. Weinsteinbackpulver – die natürliche Alternative zu klassischem Backpulver
Weinsteinsteinbackpulver wirkt wie anderes Backpulver, entfaltet seine Wirkung also erst bei größerer Hitze beim Backen.
Möchten Sie auf Phosphate verzichten, so setzen Sie anstelle des Backpulvers auf die Variante mit Reinweinstein.
Die natürliche Säure besser verträglich. Das Mischungsverhältnis bleibt zudem gleich, sodass Sie es bestens als Hefe-Ersatz verwenden können.
2.3. Natron – mit ein wenig Geschick fällt die fehlende Hefe nicht auf
Im Gegensatz zu Backpulver benötigen Sie bei der Verwendung von Natron zusätzlich ein wenig Säure. Diese können Sie auf verschiedene Arten hinzufügen.
Wenn Sie Hefe ersetzen, nehmen Sie zusätzlich zum Natron ein wenig Fruchtsaft, Joghurt, Buttermilch oder Säuerungsmittel in Form von Essig oder Zitrone.
Natron eignet sich übrigens wie Backpulver nicht nur, um Hefe zu ersetzen, sondern als Allzweckwaffe im Haushalt.
2.4. Sauerteig – der perfekte Hefe-Ersatz für Brote
Hefe kommt im industriellen Bereich vor allem zum Einsatz, da es recht schnell geht. Sauerteigbrote haben jedoch den großen Vorteil, dass sie länger frisch bleiben.
Genau diesen Aspekt können Sie auch zu Hause nutzen, wenn es nicht schnell gehen muss, sondern Sie etwas Zeit mitbringen.
Für die Herstellung eines Sauerteigs benötigen Sie lediglich Roggenmehl und Wasser.
Dieses Rezept kann Ihnen dabei als Basis dienen:
Mischen Sie 100 g Roggenmehl (am besten feinschrotiges Vollkornmehl) und geben Sie etwas Wasser hinzu. Verrühren Sie die Mischung nun zu einem zähflüssigen Teig.
Nun lassen Sie die Mischung an einem warmen Ort abgedeckt (mit einem Trockentuch) für einen Tag stehen. Die Fensterbank über einer Heizung eignet sich hier perfekt.
Fügen Sie am nächsten Tag erneut 100 g Mehl sowie etwas Wasser hinzu. Diesen Vorgang wiederholen Sie für ca. 4 bis 5 Tage.
Dass der Sauerteig fertig ist, erkennen Sie daran, dass sich größere Bläschen gebildet haben und ein leicht säuerlicher Geruch wahrnehmbar ist.
Verwenden Sie den Teig nun nach Belieben, lassen Sie jedoch ca. 50 g übrig. Dieser Rest dient Ihnen als Basis für den nächsten Sauerteig, bei dem es jetzt schneller geht. Bewahren Sie den Teig jetzt jedoch im Kühlschrank auf.
Für ein großes Brot mit etwa 1000 g benötigen Sie ca. 400 bis 500 g Sauerteig.
Tipp: Haben Sie Ihren ersten Sauerteig erfolgreich hergestellt, können Sie langsam experimentieren und verschiedene Rezepte mit Sauerteig ausprobieren.
2.5. Hefe-Wasser herstellen – eine gewagte Aufgabe
Hefe können Sie mit wenigen Zutaten auch selbst herstellen. Dazu benötigen Sie (für einen Liter Flüssigkeit)
- getrocknetes, ungeschwefeltes Obst (etwa 3 bis 4 Früchte genügen, wenn Sie auf Pflaumen, Aprikosen, Datteln oder ähnliche große Früchte setzen)
- knapp einen Liter abgekochtes Wasser
- ca. 65 g Zucker
Füllen Sie alle Zutaten in eine Flasche und schütteln Sie sie gründlich. Lassen Sie sie nun für etwa eine Woche stehen.
Dabei schütteln Sie die Flasche jedoch am besten 2 bis 3 mal am Tag und öffnen sie kurz, sodass überschüssige Gase entweichen können.
Im Anschluss können Sie das Hefe-Wasser anstelle der üblichen im Rezept angegebenen Flüssigkeitsmenge verwenden.
Einige Tipps, wie Sie einen Hefe-Ersatz herstellen können, sehen Sie auch noch einmal in diesem Video:
3. Hefe-Allergien sind keine Seltenheit
Leider gibt es einige Menschen, die an Unverträglichkeiten gegenüber Hefe leiden. Längst nicht immer richtet sich die Allergie jedoch gegen Hefe im Allgemeinen, sondern häufig lediglich gegen industriell hergestellte Hefen.
Es kann also durchaus möglich sein, dass Sie gegen die Hefe aus dem Supermarktregal allergisch reagieren, Sie selbst hergestelltes Hefewasser hingegen bestens vertragen.
Leider ist es oftmals schwer, eine Unverträglichkeit oder eine Allergie gegenüber Hefe festzustellen, da sich Hefe in sehr vielen Produkten befindet und sich die Verdauungsbeschwerden nicht zwangsläufig unmittelbar äußern.
4. Mit fertigem Sauerteig sparen Sie sich jede Menge Zeit
Keine Produkte gefunden.