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Wenn das Kind beißt: Das sind mögliche Ursachen für das Verhalten

Wenn das Kind beißt: Das sind mögliche Ursachen für das Verhalten

Beißen ist bei Kindern weit verbreitet. Babys zahnen und reagieren mit beißen darauf, Kleinkinder beißen in der Trotzphase. Die Gründe dafür, warum ein Kind beißt, die können allerdings sehr vielschichtig sein. In vielen Fällen spiegelt das Beißen eine Überforderung  und Stress des Kindes wieder. Aggressives Verhalten ist es nur selten. Doch was ist zu tun, wenn das Kind beißt? Wir zeigen Ihnen, wie Sie sich idealerweise verhalten sollten, wenn Ihr Kind andere Kinder oder Geschwister in der Kita oder auf dem Spielplatz beißt. Außerdem erklären wir Ihnen, wie Sie Ihr Kind behandeln, wenn es gebissen wurde.


1. Gründe und Ursachen, warum Kinder beißen

Kinder beißen sowohl andere Kinder in Kita oder Krabbelgruppe als auch Geschwister und Eltern. Das kommt überwiegend im Kleinkindalter vor. Zunächst einmal müssen Sie sich klar machen, dass ein Kleinkind, das beißt, nicht zwingend auch aggressiv ist. In diesem Stadium sind Kinder sehr impulsiv in ihren Handlungen – die Folgen können sie dabei in den seltensten Fällen abschätzen.

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Kinder wollen Ihrem Gegenüber  nicht bewusst Schmerzen zufügen. In vielen Situationen kann es allerdings passieren, dass ein Kind nicht weiß, wie es sich ausdrücken soll. Mit dem Beißen entwickelt ein Kind lediglich ein effektives Mittel, um Frust, Wut, Hilflosigkeit oder andere Emotionen zum Ausdruck zu bringen.

Ein gutes Beispiel dafür ist der Kindergarten. In Kita oder Krabbelgruppe sind Kinder einer Gruppe schutzlos ausgeliefert. Hier treffen verschiedenste Charaktere aufeinander und ein 3-jähriges oder 4-jähriges Kind kann in einer solchen Situation durchaus überfordert sein.

1.1. Auslöser für Beißen beim Baby

Das Beißen bei einem Kleinkind lässt sich oftmals auf Überforderung oder die Trotzphase zurückführen. Anders sieht es aus, wenn ein Baby beißt. Wenn Babys beißen, liegt das oftmals daran, dass sie Zähne bekommen.

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Das erkennen Sie daran, dass das Baby auf allem herumbeißt, was sich in seiner Reichweite befindet. Der Schmerz beim Zahnen lässt sich am besten durch Gegendruck lindern. Babys handeln hier also sehr instinktiv.

Oftmals kann das Beißen aber auch eine erste Reaktion auf ungewollte Veränderung sein.  In dem Fall beißt das Kind z.B, wenn es seinen Willen nicht bekommt. Fremdeln ist auch oftmals eine Ursache, die bei einem Baby oder Kleinkind zu diesem unerwünschten Verhalten führt.

2. Wenn das Kind beißt: Tipps für Eltern

Kind zeigt wütend die Zähne

Aggressives Verhalten ist selten der Grund, wenn das Kind beißt.

Wenn ein Kleinkind beißt, kann das viele Ursachen haben. Beobachten Sie Ihr Kind ganz genau und achten Sie auf eventuelle Auffälligkeiten. Es macht durchaus einen Unterschied, ob es sich nur um die Trotzphase handelt oder aber ein anderes Problem hinter dem Verhalten steckt.

Oberste Priorität hat, dass das Kind nicht die Erfahrung macht, dass das Beißen einen Erfolg beschert. Die Botschaft muss eindeutig sein: Beißen ist falsch. Sie dürfen also nicht dulden, dass das Kind mit dem Beißen seinen Willen durchsetzen kann.

Folgende Maßnahmen sollten Sie anwenden, wenn Ihr Kind beißt:

Beißt das Kind, müssen Sie als Eltern richtig reagieren. Es ist Ihre Aufgabe, dass Sie dem Kind beibringen, dass dieses Verhalten unerwünscht ist.

  • Aggressives Verhalten darf keinen Erfolg haben. Kümmern Sie sich direkt nach der Beißattacke um das Kind, das gebissen wurde. Auf diese Weise vermitteln Sie die Botschaft, dass Beißen keine Aufmerksamkeit nach sich zieht. Trösten Sie das gebissene Kind und sprechen Sie beruhigend mit ihm.
  • Eine schnelle Reaktion ist entscheidend, wenn das Kind beißt. Sobald es zu einem Biss kommt, nehmen Sie Ihr Kind auf die Seite und geben ihm einen Moment, dass es sich beruhigen kann. Führen Sie ein Gespräch auf Augenhöhe. Benutzen Sie wenige Worte und seien Sie in Ihrer Aussage sehr klar. „Nein, wir beißen keine anderen Menschen – das tut weh“. Wichtig ist, dass Sie Alternativen aufzeigen, damit das Kind versteht, dass es durchaus andere Wege gibt.
  • Bieten Sie Ihrem Kind bei Bedarf eine Alternative zum Beißen an. Wie zum Beispiel einen Waschlappen oder einen Beißring. Bewährt hat sich auch ein Kissen, auf das das Kind einschlagen darf, wenn es wütend ist. Alle Alternativen sind erlaubt, solange kein anderes Kind zu Schaden kommt.
  • Der Lerneffekt ist sehr wichtig. Hat das Kind Geschwister gebissen, um beispielsweise ein Spielzeug zu bekommen, müssen Sie direkt eingreifen. Nehmen Sie dem Kind das Spielzeug weg und geben Sie es dem gebissenen Kind zurück.
  • Sobald das Kind beißt, ist es wichtig, ein Auge auf das Verhalten zu haben. Beobachten Sie Ihr Kind so gut wie möglich und versuchen Sie herauszufinden, wann es zu Beißattacken kommt. Außerdem können Sie auf diese Weise auch im Voraus eingreifen und Schlimmeres vermeiden.
  • Wenn das Kind seine Geschwister beißt, müssen Sie das Problem in der Familie klären. Setzen Sie sich gemeinsam an einen Tisch und sprechen Sie über das Verhalten und die Ursachen.
  • Sie sollten Ihr Kind niemals verurteilen oder es übermäßig bestrafen. Aggressives Verhalten wie beißen wirkt auf Erwachsene sehr primitiv und grob. Doch meistens meinen es Kinder nicht wirklich böse. Sie wissen einfach nur nicht anders mit ihren Emotionen umzugehen. Das Kind kratzt und beißt, wenn es verzweifelt, wütend oder überfordert ist. Als Erwachsener ist es Ihre Aufgabe, Ihrem Kind adäquate Alternativen zu bieten.
  • Verständnis ist die beste Medizin, wenn das Kind beißt. Sorgen Sie dafür, dass das Kind versteht, dass das Verhalten falsch ist. Achten Sie dabei jedoch darauf, dass Sie dem Kind dennoch vermitteln, dass es geliebt wird und Sie Verständnis haben.

3. Das eigene Kind wurde gebissen: Versorgung der Bisswunde

Tiefe Bisswunde an Kinderhand

Wenn das Kind gebissen wurde, müssen Sie die Wunde versorgen.

Wurde Ihr Kind von einem anderen Kind gebissen, dann sollten Sie sich sofort um die Bisswunde kümmern und diese versorgen. Waschen Sie die Stelle mit Wasser ab und kühlen Sie bei Bedarf.

Sobald es zu einer Schwellung oder Rötung kommt, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Unter Umständen kann es zu einer Übertragung von Bakterien oder Viren gekommen sein. Dann ist eine professionelle Behandlung notwendig.

Tipp: Haben die Zähne die Haut verletzt, dann kann es sinnvoll sein, die Bisswunde zu desinfizieren und gegebenenfalls mit einer Creme zu behandeln.

4. Das ist zu tun, wenn die Beißphase nicht endet

Wenn ein Kind beißt, handelt es sich dabei normalerweise um eine Phase. Mit zunehmender Entwicklung der Sprache lernen Kinder andere Ausdrucksmöglichkeiten und die Frustrationstoleranz erhöht sich. In Kombination mit konsequentem Eingreifen sollte sich das auffällige Verhalten bessern.

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Sofern aber ein 3-jähriges oder 4-jähriges Kind immer noch beißt und sich die Situation nicht verbessert, müssen Sie gegebenenfalls anderweitig aktiv sein. Es gibt Fälle, in denen Kinder beißen, weil sie unter einer Krankheit – wie ADHS – leiden. Im Zweifel sprechen Sie mit einem Arzt über das Problem und scheuen Sie sich nicht, Hilfe von außen zu holen.

5. Weiterführende Literatur über die Trotzphase


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