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Tagesgeldkonto oder Sparbuch – Was ist besser?

Tagesgeldkonto oder Sparbuch – Was ist besser?

Tagesgeldkonten sind genauso sicher wie Sparbücher. Doch wo liegen die Unterschiede zwischen den beiden Varianten und was ist besser? Wir klären Sie auf.


1. Tagesgeld oder Sparbuch?

Ein guter Zinssatz kann einen sparsamen Umgang mit Geld nicht ersetzten, aber er kann die Vermögensbildung ungemein unterstützen. Das Sparbuch gilt dabei nach wie vor als beliebteste Anlageform deutscher Privathaushalte. Die Bundesbürger sammeln auf den klassischen Sparbüchern ohne Sondersparformen sogar wieder mehr Geld. Derzeit belaufen sich dort die Guthaben laut Bundesbank auf 102,7 Milliarden Euro und damit rund 20 Milliarden Euro mehr als noch Anfang 2009.

Obwohl Zinssätze zwischen 0 und 0,3 Prozent nicht einmal die Inflationsrate ausgleichen, vertrauen weiterhin viele Bundesbürger auf das risikofreie Sparbuch – in der Annahme, es gäbe keine gleichermaßen sichere und gewinnbringende Alternative.

Trotz der steigenden Popularität der Tagesgeldkonten verschenken die Sparer somit jährlich Gelder in Milliardenhöhe.

2. Das Tagesgeldkonto als Alternative zum Sparbuch

41 Prozent der Bundesbürger besitzen nach einer Umfrage ein Sparbuch; ein Tagesgeldkonto haben dagegen nur 23 Prozent (Die gesamte Statistik finden Sie hier). Tagesgeld und Sparbuch gelten gleichermaßen als risikoarm. Das Grundprinzip der beiden Produkte ist zudem gleich: Der Sparer verleiht der Bank sein Geld und erhält als Gegenleistung den Zins. Darüber hinaus sind keinerlei Renditen möglich. Dafür das Risiko ist allerdings sehr überschaubar. Auch im Fall einer Bankenpleite ist ihre Guthaben bis zu einer Summe von 100.000 Euro vom Einlagensicherungsgesetz geschützt.

3. Zahlungsverkehr

Beide Anlageformen eignen sich in der Regel nicht für den täglichen Zahlungsverkehr, da mit keinem der Konten Abbuchungsvorgänge wie Lastschriften oder Daueraufträge getätigt werden können. Abbuchungen sind beim Tagesgeldkonto nur über ein vorher festgelegtes Referenzkonto möglich. Bei einem Sparbuch ist der Besuch in einer Filiale nötig. Von Zuhause können Sie lediglich Überweisungen, d.h. Einzahlungen, auf das Sparkonto vornehmen.

Kombination aus Tages- und Girokonto
Viele Kreditinstitute bieten Ihnen zum Tagesgeldkonto auch Girokonten an. Dadurch gestaltet sich der Transfer des Geldes besonders einfach.

Viele klassische Sparbücher wurden mittlerweile durch sogenannte Spar-Cards ersetzt. Mit dieser Karte können, ähnlich wie bei einem Girokonto, die aktuellen Daten am Kontoauszugdrucker erstellt und Geldbeträge am Automaten abgehoben werden. Für Sicherheit sorgt dabei eine persönliche Geheimnummer.

4. Verfügbarkeit

» Sparbuch

Einige Banken beschränken die monatliche Verfügbarkeit bei Sparbüchern auf 2.000 Euro. Möchten Sie in einem Monat einen höheren Betrag abheben, müssen Sie Ihre Bank entweder drei Monate im Voraus darüber informieren, oder es droht die Zahlung von Vorschusszinsen.

» Tagesgeldkonto

Ein Tagesgeldkonto ist hingegen täglich in voller Höhe verfügbar. Auch bestehen keinerlei Einschränkungen hinsichtlich der Öffnungszeiten. Durch das Online-Banking können Sie Bankgeschäfte zu jeder Tageszeit abwickeln. Dies haben einige Anbieter durch das Angebot einer Sparcard zwischenzeitlich wettgemacht, über die gleichermaßen Online-Geschäfte abgewickelt werden können.

5. Verzinsung

Schild Warnung Zinstief

Das aktuelle Zinsniveau ist extrem niedrig. Deshalb müssen Sie bei Ihrer Anlage neben der Sicherheit auch die Verzinsung im Blick behalten.

Wegen der derzeitigen Niedrigzinsphase, die maßgeblich vom Leitzins der EZB abhängig ist, sind gute Tagesgeldkonten mit 0,5 bis 1 Prozent verzinst. Damit liegt das Tagesgeldkonto immer noch weit über den Zinssätzen der Sparbücher (0 bis 0,3 Prozent), was sich bereits bei kleinen Beträgen bemerkbar macht. Gerade bei Direktbanken, die ihre komplette Abwicklung und Kontoführung ausschließlich online anbieten und damit auf den Unterhalt kostenintensiver Filialen verzichten, sind überdurchschnittlich hohe Zinsangebote möglich.

Nachteilig für das Tagesgeldkonto erweisen sich jedoch die schwankenden Zinsen, die täglich verändert werden können. Auch wenn viele Lockangebote nur für die ersten Monate Zinsversprechen geben, ist eine Angleichung an das Niveau der Sparbuchzinsen eher unwahrscheinlich.

Eine Alternative zu Tagesgeld stellen seit geraumer Zeit Sparkonten dar, die ebenfalls ausschließlich online abgewickelt werden und Zinssätze bieten, die mit denen des Tagesgeldes vergleichbar sind.

5.1. Staffelzins

Bei einigen Tagesgeldkonten sinkt der Zins ab einer maximalen Einlagesumme zum Teil beträchtlich. Gerade bei Neukunden gilt bis zu einer gewissen Grenze ein Lockangebot, das jedoch Einschränkungen mit sich bringt. Anleger unter dem festgesetzten Schwellenwert sind davon nicht betroffen. Sparer mit hohen Rücklagen sollten aber genau auf die Zinsstaffelung achten.

5.2. Zinseszinseffekte

Während bei Sparbüchern die Verzinsung ausschließlich zum Ende eines Kalenderjahres erfolgt, bieten einige Tagesgeld-Anbieter eine vierteljährliche oder sogar monatliche Zinsausschüttung an. Das trägt zu einer Steigerung der Rendite durch Zinseszinsen bei.

6. Sicherheit

» Tagesgeldkonto

Oftmals locken die deutschen Töchter ausländischer Banken mit besonders anlegerfreundlichen Konditionen. Diese sind jedoch nicht immer durch die Einlagensicherung geschützt, sodass im Falle einer Bankeninsolvenz das Risiko des Geldverlustes droht. Doch es gibt auch zahlreiche Banken innerhalb der EU, die bis zu einer Summe von 100.000 Euro abgesichert sind – was für viele Kleinanleger vollkommen ausreichend ist. Für großere Privatanleger besteht außerdem die Möglichkeit ihr Vermögen auf mehrere Banken zu verteilen. Tagesgeldkonten deutsche Banken sind immer bis zu einer Einlage von 100.000 Euro abgesichert. Darüber hinaus nehmen viele Banken an freiwilligen Sicherungssystemen teil. Trotz eines geringen Restrisikos sind Tagesgeldkonten eine sichere Anlage.

» Sparbuch

Im Allgemeinen wird auch das Sparbuch als besonders sichere Geldanlage angesehen. Versteckte Risiken werden oft verschwiegen: Grundsätzlich kann nämlich jeder, der im Besitz eines Sparbuches ist, von diesem Geldbeträge abheben. Ein Identitätsnachweis wird seitens des Bankbeamten lediglich bei berechtigten Zweifeln gefordert. Darüber hinaus bestehen ebenfalls potenzielle Risiken durch die Insolvenz des Kreditinstitutes. Dementsprechend sollten Sie auch bei Sparbüchern nur bei jenen Banken anlegen, die sich in ausreichender Höhe an einem Einlagensicherungsfond beteiligen. Auch hier gilt eine Mindestsicherung von 100.000 Euro. Sparkassen weisen als öffentlich-rechtliche Institute ein geringes Ausfallrisiko auf und sind außerdem über den Sicherungsfonds der Sparkassen abgesichert.

7. Kündigungsfristen

» Sparbuch

Sparbücher haben in der Regel eine Kündigungsfrist von drei Monaten. Wenngleich bereits seit 2002 keine gesetzliche Vorschrift mehr vorhanden ist, die eine derart lange Kündigungsfrist vorsieht, wird sie weiterhin häufig als Bedingung vonseiten der Banken aufrechterhalten.

» Tagesgeldkonto

Tagesgeldkonten verfügen hingegen über keine Kündigungsfristen, sodass Sie flexibel auf Angebote anderer Anbieter reagieren und Ihr Geld gegebenenfalls verschieben können.

Achtung
Derartige Bedingungen, meist im Kleingedruckten versteckt, sollten Sie beim Abschluss eines Tagesgeldkontos berücksichtigen.

8. Zusatzkonditionen

» Tagesgeldkonto:

Durch die Kombination des Tagesgeldkontos mit anderen Kontoformen können teilweise zusätzliche Kosten entstehen. So ist es möglich, dass für Kreditkarten, Giro- oder Depotkonten monatliche Gebühren fällig werden.

» Sparbuch:

Auch einige Anbieter von Sparbüchern benachteiligen Kleinanleger: Wer einen bestimmten Mindestbetrag unterschreitet, bekommt monatlich einen Betrag abgezogen. Es lohnt sich auch zu vergleichen, wie viel Geld Sie kostenlos bzw. ohne Voranmeldung abheben dürfen. Einige Anbieter von Sparkonten bieten außerdem Zusatzleistungen wie kostenlose Bargeldabhebungen im Ausland an.

9. Fazit

Das Tagesgeldkonto ist eine vollwertige Alternative zum Sparbuch. Für Sparer, die Geld längerfristig anlegen wollen, ist ein Sparbuch dann interessant, wenn es eine variable Verzinsung hat. Die Bindungsfrist erneuert sich dabei mit jedem neu eingezahlten Betrag.

Im Folgenden haben wir eine kleine Übersicht über die Vorteile der Kontotypen erstellt:

Ein Sparbuch/Sparkonto lohnt sich für:

  • Parken von Mietkautionen gemäß §551 BGB (Kautionssparbuch) – wobei auch hier zunehmend Tagesgeldkonten zum Einsatz kommen
  • Zusatzangebote von Sparkonten, z.B. kostenlose Abhebungen im Ausland über eine Sparcard
  • längerfristige Geldanlagen mit einer variablen Verzinsung (Bonus-Sparbücher)
  • sichere, festgeschriebene Zinssätze

Wer hingegen Folgendes anstrebt, sollte lieber auf ein Tagesgeldkonto ausweichen:

  • volle Flexibilität bei täglichen Abhebesummen
  • höhere Renditen bei gleichzeitig maximaler Sicherheit
  • die Chance, vom sogenannten Tagesgeld-Hopping zu profitieren
  • Online-Bankgeschäfte rund um die Uhr
  • kurzfristige, unkomplizierte Verzinsung von überflüssigem Haushaltsgeld

Alles in allem bietet das Tagesgeldkonto mehr Vorteile als das klassische Sparbuch. Die Sicherheit ist bei beiden Geldanlagen gleichermaßen hoch, wobei das Tagesgeldkonto die attraktiveren Konditionen und aufgrund fehlender Kündigungsfristen und der täglichen Verfügbarkeit der gesamten Einlage eine weitaus größere Flexibilität bietet. Wenn Sie ihr Geld lieber in den eigenen vier Wänden aufbewahren wollen, haben wir einige Tipps, wie Sie ihr Geld sicher vor Einbrechern verstecken können.

10. Die Finanzen immer im Blick

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