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Kredit tilgen: 3 Tipps für Ihre nächste Finanzierung

Kredit tilgen: 3 Tipps für Ihre nächste Finanzierung

Unter Tilgung versteht man eine Rückzahlung von monetären Schulden, z.B. aus einem Darlehen oder Kredit. Die Höhe der Tilgungsrate, sowie ihre Zusammensetzung und der zeitliche Ablauf wird in der Regel im Vorfeld vertraglich festgelegt. Es gibt aber auch die Möglichkeit der Sondertilgung. Über diese außerplanmäßige Tilgungsvariante können Sie Ihren Kredit schneller tilgen.

Erfahren Sie in diesem Ratgeber, welche unterschiedlichen Möglichkeiten der Tilgung es gibt, welche Tilgungsvariante am besten für Sie geeignet ist, sowie weiteres nützliches Wissen rund um das Thema Kredit tilgen.


1. Die unterschiedlichen Arten der Tilgung bieten jeweils Vor- und Nachteile

Je nachdem, wie es um Ihre Bonität bestellt ist, als auch um was für eine Art von Darlehen oder Kredit es sich handelt, kommen unterschiedliche Tilgungsvarianten in Frage. Lesen Sie nachfolgend, was die unterschiedlichen Varianten ausmacht und worin sie sich im Wesentlichen unterscheiden.

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Ein guter Kreditvertrag zeichnet sich u.a. dadurch aus, dass Ihnen in verschiedenen Szenarien ausreichend Sicherheit, als auch Flexibilität und Spielraum gewährleistet wird. So sollten Sie sich darüber informieren, ob es die Möglichkeit einer Kreditaufstockung gibt. Das ist besonders für größere Bauvorhaben wichtig.

1.1. Planmäßige Tilgung und außerplanmäßige Tilgung

Bei der planmäßigen Tilgung werden, wie der Name schon verrät, regelmäßige Zahlungen zu einem festen Betrag im Vorfeld in einem Tilgungsvertrag festgehalten und dementsprechend durchgeführt. Diese Variante bietet sowohl für den Kreditgeber, als auch für den Kreditnehmer eine gewisse Sicherheit und Beständigkeit.

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Die außerplanmäßige Tilgung bezeichnet Rückzahlungen, welche von der planmäßigen Tilgung abweichen. Diese erfolgen ausschließlich freiwillig über den Kreditnehmer. Der Vorteil daran ist, dass sie die Rückzahlungsperiode verkürzt und somit auch die Höhe der Zinszahlungen verringert.

1.2. Annuitätentilgung und Ratentilgung

Die Annuitätentilgung gehört zur Kategorie der planmäßigen Tilgung, da die Höhe der Rückzahlung über die ganze Tilgungsperiode hinweg gleich bleibt. Die Annuitätenrate setzt sich hierbei aus dem Tilgungs- sowie dem Zinsanteil zusammen. Während der Tilgungsanteil im Rückzahlungszeitraum steigt, sinkt der Zinsanteil stetig. Denn im Tilgungszeitraum werden zunächst die Zinsen beglichen und erst im späteren Verlauf wird der eigentliche Darlehens- bzw. Kreditbetrag abbezahlt.

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Annuitätendarlehen werden aufgrund der hohen Planungssicherheit oftmals für größere Anschaffungen, wie Immobilien oder Autos verwendet. Beim Annuitätendarlehen lohnt ein Vergleich der Banken, da Unterschiede im Zinssatz oder in der Zinsbindungsfrist insbesondere über längere Zeiträume zahlenmäßig einen großen Unterschied machen können.

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Für die Finanzierung einer Immobilie eignet sich für viele Menschen ein klassischer Bausparvertrag, denn damit lässt sich der Traum vom Eigenheim mit relativ wenig Eigenkapital verwirklichen.

Im Gegensatz zur Annuitätentilgung variiert die Höhe der Tilgungsraten bei der Ratentilgung. Zu Beginn des Rückzahlungszeitraums sind die Tilgungsraten am höchsten. Jedoch bleibt der Tilgungssatz pro Rate gleich hoch, während die Zinsen mit jeder Tilgungsrate stetig sinken. Folglich wird die insgesamte Rate im Laufe der Rückzahlungsperiode immer kleiner. Diese Tilgungsvariante hat den Vorteil, dass man vergleichsweise weniger Zinsen zahlen muss. Allerdings setzt diese Variante auch eine ausreichende Zahlungsfähigkeit des Kreditnehmers voraus.

1.3. Einmaltilgung und endfällige Tilgung

Bei der Einmaltilgung wird der vollständige Darlehens- oder Kreditbetrag inklusive Zinsen am Ende der vereinbarten Laufzeit sofort getilgt. Diese Art der Tilgung macht vor allem für geschäftliche Vorhaben Sinn, bei denen bis zu einem bestimmten Zeitpunkt ausreichende Mittel erwirtschaftet werden, um die Schuld zu begleichen.

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Bei der endfälligen Tilgung begleicht der Kreditnehmer lediglich die Zinsen, durch gleichbleibend hohe Zahlungen. Die eigentliche Tilgungsrate wird am Ende der vereinbarten Laufzeit auf einen Schlag zurückgezahlt.

Fazit: Welche Tilgungsvariante für Sie am besten geeignet ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Je nachdem wie hoch Ihr Eigenkapital ist und wie gut Sie die Zinskonditionen ausgehandelt haben, lohnt es sich in manchen Fällen eher zu sparen und erst am Ende den Kredit vollständig zu tilgen oder aber kontinuierlich die Raten abzubezahlen. Ggf. besteht für Sie Möglichkeit, die Tilgung zu erhöhen, um den Rückzahlungszeitraum zu verkürzen.

2. Berechnen Sie Ihre Tilgung, um Kreditgeber besser vergleichen zu können

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Bei der Berechnung Ihrer Tilgungsrate sollten Sie verschiedene Möglichkeiten durchrechnen: Was geschieht, wenn Sie die Tilgung erhöhen oder den Kredit aufstocken? Auf diese Art und Weise können Sie sich auf unvorhersehbare Entwicklungen während der Tilgungsphase vorbereiten.

Bevor Sie sich an die nächstbeste Bank wenden und einen Vertrag mit überhöhten Zinsen und ungünstigen Konditionen unterzeichnen, sollten Sie sich gut über Ihre Möglichkeiten informieren.

Im Internet gibt es Tilgungsrechner, mit denen Sie ganz einfach Ihre individuelle Tilgung berechnen können. Ist die Summe für Sie realistisch, behalten Sie diesen Wert im Hinterkopf, wenn Sie unterschiedliche Banken miteinander vergleichen.

Nachfolgend stellen wir Ihnen eine Formel zur Verfügung, mit der Sie Ihre individuelle Tilgung berechnen können:

Kreditsumme /  Anzahl Jahre =  jährliche Tilgungssumme

Hinzu kommt die Zinslast:

(Kreditsumme * Zinssatz) / 100 = Zinsen

Jährliche Zinsen + Tilgung = Annuität

3. So verfahren Sie bei Zahlungsschwierigkeiten

Sollten die vertraglich festgelegten Raten vom Kreditnehmer nicht pünktlich oder gar nicht gezahlt werden, spricht man von einem Schuldnerverzug.

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Gut zu wissen
Auch der Kreditnehmer kann einen Kredit ablösen bzw. kündigen. Handelt es sich hierbei um eine außerplanmäßige Rückführung des Kredits bzw. Darlehens während der vorab festgelegten Zinsfestschreibungszeit, so muss der Kreditnehmer hierfür ein Entgelt, die sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung, an den Kreditgeber entrichten. Die Höhe des Entgelts wird ebenfalls im Vertrag vorab festgelegt.

Sollten Sie Schwierigkeiten haben, Ihren Kredit zu tilgen, kontaktieren Sie so früh wie möglich Ihren Kreditgeber. Dieser kann Ihnen in diesem Fall drei Lösungsmöglichkeiten aufzeigen:

  1. Tilgung aussetzen/ stunden: Es besteht die Möglichkeit, eine oder mehrere Tilgungsraten zu stunden, d.h. auszusetzen, bis Sie wieder zahlungsfähig sind. Jedoch haben Sie keinen rechtlichen Anspruch darauf, weshalb Sie diese Notlösung im Vorfeld im Vertrag festlegen sollten. Bedenken Sie auch, dass sich durch eine Stundung der Tilgungszeitraum automatisch verlängert.
  2. Tilgung stilllegen: Die Stilllegung ist im Grunde das gleiche wie eine Stundung, mit dem Unterschied, dass eine Stilllegung in der Regel über einen deutlich längeren Zeitraum möglich ist.
  3. Tilgung stoppen: Sollte der Kreditnehmer die Raten mehrfach nicht bezahlen, hat der Kreditgeber das Recht, den Kredit oder das Darlehen zu stoppen. In diesem Fall kommen noch zusätzliche Gebühren auf den Kreditnehmer zu.


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