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Mein Kind ist aggressiv – Was kann ich tun?

Mein Kind ist aggressiv – Was kann ich tun?

Es kann vorkommen, dass Ihr Nachwuch in Kindergarten, Schule oder auch im Elternhaus aufgrund von Aggressionen negativ auffällt. Wie Sie damit umgehen und was Sie dagegen tun können, lesen Sie hier.

1. Aggressive Kinder

Zunächst einmal ist es sehr wichtig zu wissen, dass Aggressionsprobleme bei Kindern in der Trotzphase nicht einfach ohne Grund entstehen. Dementsprechend sollten Sie bei der Kindererziehung versuchen, die Gründe für das aggressive Verhalten ihres Kindes herauszufinden. Je kleiner die Kinder, desto impulsiver und ungerichteter sind in den meisten Fällen die Aggressionen und desto unspezifischer auch die Gründe für dieselben. So reicht es bei einem kleinen Kind oft schon aus, wenn dieses zu wenig Schlaf bekommen hat. Müdigkeit und andere für das Kind unangenehme oder überfordernde Zustände können ebenfalls schnell in Aggressionen umschlagen. Die richten sich dann meist gegen die Eltern, andere Kinder oder Gegenstände.

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2. Jungen und Mädchen sind anders aggressiv

Aggressive Kinder, die schon älter und vielleicht schon in der Pubertät sind, leben ihr aggressives Verhalten in vielen Fällen schon deutlich gerichteter aus und besitzen dafür auch spezifischere Gründe. Sehr typisch ist auch, dass Jungen in der Trotzphase sehr viel häufiger aggressiv sind als Mädchen. Jungen agieren im Allgemeinen in der Pubertät Probleme und Schwierigkeiten eher nach Außen hin aus. Mädchen richten auftretende Aggressionen stattdessen oft gegen sich selbst. Sie ziehen sich in sich selbst zurück und werden passiv aggressiv, wodurch Essstörungen oder selbstverletztendes Verhalten auftreten kann. Jungen hingegen schlagen und prügeln, zerstören Gegenstände oder fallen durch Schreien, Mobbing und andere hyperaktive Verhaltensweisen auf.

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Tipp
Depressionen und andere psychische Störungen äußern sich bei Kindern in vielen Fällen unter anderem durch aggressives Verhalten.

3. Gründe für Aggressionen sind vielfältig

Aggressionen bei Kindern können durch sehr viele verschiedene Einflüsse entstehen, wobei typische Gründe Konflikte mit anderen Kindern, Angst, Probleme in der Schule oder auch Konflikte im (alleinerziehenden) Elternhaus sein können. Schwerwiegendere Ursachen können psychischer Natur sein.  Aggressives und hyperaktives Verhalten sind typische ADHS / ADS Symptome, können also auf ein Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom hinweisen. Sollten sich die ADS Symptome deutlich zeigen, müssen Sie eventuell einen ADHS Test machen und bei eindeutiger Diagnose des Aufmerksamkeitsdefizits auf ADHS Medikamente zurückgreifen. Auch missbrauchte Kinder nutzen Aggressionen  beispielsweise gegen andere und sich selbst oft als eine Art Hilfeschrei. Hier sollten Eltern und Pädagogen hellhörig werden und unter Umständen professionelle therapeutische Maßnahmen einleiten.

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4. Was ist ADHS?

Die drei Hauptsymptome einer ADHS sind Hyperaktivität, Unaufmerksamkeit und Impulsivität. ADHS gilt als angeborene Verhaltensstörung und ADHS Ursachen sind neurobiologische Funktionsstörungen in den Bereichen des Gehirns, die für Konzentration, Wahrnehmung und Impulskontrolle zuständig sind. ADHS wird also nicht, wie häufig fälschlicherweise behauptet wird, durch eine antiautoritäre Erziehung und falsche Elternberatung ausgelöst sondern ist eine psychische Verhaltens- und Entwicklungsstörung, die es zu behandeln gilt.

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5. Grenzen bei unangebrachtem Verhalten setzen

Bis zu einem gewissen Grad gehören Aggressionen durchaus zu einem normalen Verhalten dazu. Das ist wichtig für die Entwicklung eines Kindes. So sollten Sie als Eltern nicht bei jedem Fall von Aggressionen gleich schwerwiegende Probleme vermuten. Dennoch ist eine gewisse Beobachtung aggressiver Handlungen bei Kindern wichtig. Zudem sollten Sie bei unangebrachten Aggressionen und Mobbing konsequent handeln und dies unterbinden. Nur so können Kinder auch lernen, ihre eigenen Aggressionen einzuschätzen und richtig zu dosieren. Sport, viel Bewegung und auch das Ausüben von Hobbies sorgen für Ablenkung und können Kindern das Gefühl vermitteln, ausgelastet und mit interessanten Dingen beschäftigt zu sein, was Aggressionen und Gewalt automatisch vorzubeugen hilft und die Konzentrationsfähigkeit steigert.

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6. Im Gespräch können Situationen entschärft und Probleme gelöst werden

Weiterhin sollten Sie auch mit ihren Kindern über ihre/seine Aggressionen sprechen, vor allem wenn diese häufiger auftreten. Je älter die Kinder sind, desto eher sind sie auch in der Lage, ihre eigenen Gefühle und Zustände zu reflektieren und auszudrücken. So kann ein Gespräch in vielen Fällen schon wichtige Aspekte hervorbringen, die zur Lösung der Probleme und Aggressionen beitragen können. Wenn die Gespräche im Elternhaus oder auch mit den betreuenden Pädagogen bei einer Erziehungsberatung keine Verbesserung bei der Aggressionsbewältigung bringen, ist eine therapeutische Kinderbetreuung oft die letzte Möglichkeit der Erziehung. Dabei hängt die Art der angewandten Therapiemaßnahmen von der grundlegenden Problematik ab. So können neben verhaltens- und gesprächstherapeutischen Maßnahmen auch Ergotherapie oder Gewalttherapie hilfreich sein. Manchen Kindern helfen auch bestimmte diätetische Maßnahmen oder Entspannungstherapien dabei, mit ihrer Angst und ihren Aggressionen umzugehen.

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7. Hilfen zur Erziehung

Wenn aggressive Kinder Sie als Eltern bei der Kindererziehung vor Probleme stellen, können Sie sich auch über das Internet und entsprechende Literatur zur Erziehungshilfe schlau machen. In einem Elternforum können Sie Erfahrungen anderer Eltern als Erziehungsratgeber nutzen und weitere Erziehungstipps finden. Auf diese Weise erhalten Sie einen entsprechenden theoretischen Hintergrund, der Sie in bestimmten Situationen mit aggressivem Verhalten ihrer Kinder kompetenter handeln und die Probleme leichter reflektieren lässt.

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Nur mit dem richtigen Hintergrundwissen wird es möglich sein, das Verhalten aggressiver Kinder besser einzuschätzen und auf Dauer die richtigen Erziehungsmethoden anzuwenden.

8. Weiterführende Literatur zum Thema


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